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Nubien - Land am Nil

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Bibliotheca Historica

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- Einleitung -

Diodor's von Sicilien

Historische Bibliothek


übersetzt von:
Julius Friedrich Wurm (Prof. am Seminar zu Blaubeuren)

digitalisiert von:
Benedikt Klein (Saarbrücken) für Nubien.de
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Erstes Bändchen

Stuttgart 1827

Verlag der J. B. Metzler'schen Buchhandlung Für Oestereich in Kommission von Mörschner und Kasper in Wien.


Vorwort

Diodor war, nach seiner eigenen Angabe aus Agyrium, jetzt S. Filippo d'Argirone, einer Stadt in Sicilien, gebürtig. Er lebte zur Zeit des Julius Cäser und Augustus. Ausser dem, was er (a. a. D.) selbst erzählt, ist von seinen Lebensumständen nichts bekannt. Das Werk, das er unter dem Titel "historische Bibliothek" in vierzig Büchern verfaßt hat, ist eine Universalgeschichte, aber freilich nicht in dem bei uns gewöhnlichen Sinne. Diodor wollte die in verschiedenen Schriften zerstreuten Nachrichten über die Begebenheiten einzelner Völker und Zeiten in ein Ganzes vereinigen, indem er aus der großen Masse des Stoffs das Wichtigste aushob. Was ihm aber das Wichtigste war, erhellt daraus, daß er den Werth von dem Studium der Geschichte hauptsächlich nach dem Einflusse Schätzt, den dasselbe auf die Bildung des sittlichen Characters hat.

Indessen kann sein Zweck keineswegs blos der gewesen seyn, eine Sammlung von lehrreichen Beispielen zu liefern; sondern man sieht aus manchen Stellen deutlich genug, daß er namentlich solche Begebenheiten auswählen wollte, die für die Geschichte der Völker und Staaten wichtige Folgen hatten, und zugleich sicher beglaubigt waren. Wie wenig er geneigt war, unsichern Nachrichten zu trauen, und sie als glaubwürdige Geschichte hinzustellen, kann man daraus schließen, daß er es sehr häufig schon durch die Form seiner Erzählung bemerklich macht, er spreche nicht in seinem eigenen Namen, sondern gebe blos fremde Berichte wieder, die er nicht verbürgen wolle. Wie weit nun solche Berichte zuverläßig sind, können wir freilich gar nicht beurtheilen, da er in den wenigsten Fällen die Quellen nennt, aus welchen er geschöpft hat. Indessen ist so viel gewiß, daß er manche ausgezeichnete Geschichtschreiber benützt hat, deren Werke verloren gegangen sind (z. B. den Agatharchides. Ephorus, Theopompus).

Um so mehr ist es zu bedauern, daß auch Diodor's Geschichte nicht vollständig auf unsere Zeiten gekommen ist. Von 40 Büchern sind nur noch 15 übrig, nämlich die 5 ersten, und dann die 10 Bücher vom elften bis zum zwanzigsten; aus den andern haben sich nur wenige Bruchstücke erhalten. Diodor theilt selbst seine Geschichte in drei Zeiträume; der erste geht bis zum trojanischen Krieg ( Buch I - VI), der zweite bis auf Alexander (B. VII - XVII), der dritte bis auf Julius Cäsar (B. XVIII - XL). Von der ersten (der mythischen) Periode fehlt uns also nur ein Buch; von der zweiten haben wir die Geschichte von Xerxes an bis auf Alexanders Tod; von der dritten aber nur den Anfang; denn das zwanzigste Buch geht nicht weiter als bis zum Schlusse des vierten Jahrhunderts vor Christo.

Diodor's Schreibart ist ernst und würdig, aber ohne rednerischen Schmuck. Uebrigens sind die Ausdrücke sorgfältig gewählt, und die Sätze oft künstlich gebaut. Seine Darstellung wird manchmal weitläufig, weil er den Zweck der Belehrung hauptsächlich im Auge hat. Zuweilen faßt er aber auch kurz zusammen, was man weiter entwickelt zu sehen wünschte. Bei der Uebersetzung ist größtentheils der Text der Wesseling'schen Ausgabe (Amsterdam 1745) zum Grunde gelegt, auch ist die noch unvollendete Ausgabe von Eichstädt (Halle 1800, 1802) benutzt worden. Was in Klammern [ ] eingeschlossen ist, sind Zusätze oder Erläuterungen, die nicht im Texte stehen.

 


Unten ein Link zu einem ähnlichen Buch des Historiker Strabon.

http://www.chufu.de/Strabon/strabon.html