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Nubien - Land am Nil

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Schrift

- Die Meroitische Schrift -

Jahrtausende verzichteten die Nubier auf eine eigene Schrift obwohl sie durch die Ägypter mit ihr schon längst in Kontakt gekommen waren. Erst im Zeitalter von Meroe kommt es zu ihrer Entstehung. Die sogenannte Meroitische Schrift findet ihre früheste Anwendung um das Jahr 170 v. Chr.. Diese Schrift entstand in ihren zwei Formen aus der stark vereinfachten ägyptischen Bildschrift sowie aus ihrer kursiven Form, dem Demotischen. Es gibt also zwei Alphabete: das Hieroglyphische und das Kursive.

Warum zwei Arten?
Vielleicht brachten die Kenntnis des griechischen Alphabets, in dem sowohl Konsonanten als auch Vokalzeichen vorkommen, den wohlbekannten Ergamenes (Arkamani I.) auf den Gedanken, für die meroitische Sprache eine bequeme kursive Schrift zu schaffen. Nach den Angaben des griechischen Historikers Diodor kannte er diese ja. Nach deren Erfindung wollten die meroitischen Herrscher und Priester wahrscheinlich zusätzlich noch eine eigene Hieroglyphenschrift, die zwar im Gebrauch ebenso einfach war, formal aber an die komplizierte ägyptische erinnerte. Hinzu kommt noch, dass viele Kuschiten der ägyptischen Hierogyphen-Sprache nicht mehr ganz mächtig waren.

Wozu noch Hieroglyphenschrift?
Das hatte in erster Linie religiöse Gründe. Die Königskartuschen sollten auf jeden Fall ihr Aussehen beibehalten. Insbesondere an den Tempelwänden und anderen wichtigen Denkmälern war die Verwendung von Hieroglyphen weiterhin erwünscht.

Wie funktioniert's?
Um es vorweg zu klären ... wir können die Schrift zwar lesen und schreiben, aber den Sinn der Texte können wir nicht verstehen. Dem Engländer F. Ll. Griffith gelang es um 1910, den einzelnen Hieroglyphen des Meroitischen jeweils bestimmte Lautwerte zuzuordnen. Während die ägyptischen Hieroglyphen einzelne Konsonanten, Konsonantengruppe bzw. die Sache selbst bezeichnen oder als Gattungszeichen verwendet werden, ist die meroitische Schrift eine reine Buchstabenschrift. Sie kommt im Gegensatz zum Ägyptischen mit nur 23 Buchstaben aus. Auch werden Konsonanten und Vokale benutzt. Genauer gesagt handelt es sich um 15 Konsonanten, 4 Silbenzeichen (ne, se, te, to) und 4 Vokale. Zusätzlich gibt es noch einen Worttrenner.

Zwei meroitische Schriftzeichen sind in die ansonsten griechische Schrift des Altnubischen übernommen worden (Umgangssprache aus der christlichen Zeit Nubiens).


Die beiden meroitischen Alphabete (nach Shinnie)


Download als TrueType-Font: Hieroglyphic - Demotic


kdke

=

Kandake

qore

=

König

pqr

=

Kronprinz

plamusa

=

General (Anführer)

annata

=

Priester

mk

=

Gott

kdj

=

Frau, weiblich